Einfach mal losfahren ohne grosse Pläne gemacht zu haben, übernachten wo es einem gerade gefällt, zufällig tolle Orte entdecken und neue Leute kennenlernen, ungezwungen in den Tag leben mit dem nötigsten was man braucht und das Leben einfach mal so richtig geniessen.
Jedes mal, wenn ich (Janine) einen Bulli auf der Strasse gesehen habe, kam das grosse Leuchten in meinen Augen. Ein absolut grosser Traum von mir, mal eine Zeit lang einen solchen Alltag zu erleben und das alles am besten mit dem eigenen Bulli.
Ja der eigene Bulli, der fehlt leider noch. Doch vor kurzem durften wir mit Latte einem VW Westfalia - Berlin T2b - 1979 von Camper Tales genau so die Westküste Portugals entdecken. Gestartet in Lissabon fuhren wir bis Lagos und wieder zurück.
Unser erster Roadtrip im Bulli - Abenteuer pur! Wir lieben es ja Abenteuer zu erleben und dieses #vanlife feeling hatte uns wirklich so richtig gepackt.
Tag 1
Lissabon - Sintra - Praia do Magoito
Wie bereits erwähnt starteten wir in Lissabon. Am Tag nach unserer Ankunft wurden wir von CamperTales in einem schicken VW Käfer in Violett abgeholt. Bereits da startete unser Abenteuer, denn wer wird schon von so einer Ikone aufgeladen. Als wir dann in der Bulli Garage ankamen, kam die Vorfreude nochmals so richtig auf. So viele wunderschöne Bullis auf einen Schlag. Wouter zeigte unsere Latte, mit der wir von nun an eine Woche unterwegs sein durften und erklärte uns alles Wichtige.
Nachdem wir instruiert wurden ging es für uns schon los Richtung Sintra. Sintra ist ein kleines Städtchen wie aus dem Bilderbuch und bekannt für ihre vielen Schlösser und Burgen. Wir sind gegen Mittag angekommen und verweilten deshalb nur noch einen halben Tag in Sintra. Wir empfehlen aber jedem sich einen ganzen Tag Zeit zu nehmen, denn es gibt so viel schönes zu sehen und zu entdecken. Sintra ist sehr touristisch deshalb ist in diesem historischen Städtchen auch einiges los. Übrigens kann man auch gut einen Tagesausflug von Lissabon nach Sintra machen.
Wir besichtigten das Quinta da Regaleira das direkt im historischen Zentrum liegt. Das riesige Anwesen, das etwas an ein verruchtes Märchenschloss erinnert gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.
Neben dem Hauptgebäude gibt es einen eigenen Palast, eine Kapelle, einen riesigen Park mit kleinen Seen, vielen Brunnen, Brücken, Grotten und das tollste unterirdische Tunnel auf dem Gelände.
Am Abend sind wir noch zum Praia do Magoito gefahren. Dort verbrachten wir unsere allererste Nacht ganz alleine auf den Klippen, mit den rauschenden Wellen des Meeres und einer eiskalten Dusche unter dem Sternenhimmel. :)
Das besondere an diesem Strand ist, dass er mit Algen bedeckt ist und man das Gefühl hat als würde man über einen wunderbaren grünen Teppich laufen.
Tag 2
Praia do Magoito - Porto Covo
Vom Praia do Magoito fuhren wir weiter nach Cabo da Roca und zum geheimen Strand Praia da Ursa der etwa 3km weiter entfernt liegt.
Cabo da Roca ist der Westlichste Punkt Europas. Es war irgendwie schon ein spezielles Gefühl dort an den steilen Klippen zu stehen und aufs Meer hinaus zu schauen. Schon nur der Gedanke das es von dort aus eine ganze Weile geht, bis man wieder auf das nächste Festland trifft.
Den Tipp vom geheimen Strand Praia da Ursa haben wir von einer Reisebloggerin erhalten. Wir wussten, dass wir eine Weile steil Bergab laufen mussten um an den Strand zu gelangen. Doch leider war der Weg sehr schlecht ausgeschildert, es fing an zu regnen und wir hatten schlechtes Schuhwerk an. Deshalb haben wir beschlossen es sein zu lassen und betrachteten den Strand von oben und starteten noch kurz die Drohne. Ich war ja bereits einmal in Australien und irgendwie hat mich der Strand etwas an die 12 Apostels die auf der Great Ocean road liegen erinnert.
Weiter ging es dann für uns nach Cascais. Diesen Tipp haben wir von einer Arbeitskollegin von Dominik bekommen. Cascais ist eine Mischung aus altem Fischerdörfchen und wohlhabendem Städtchen, schön zum durchschlendern.
Gegen Abend fuhren wir dann noch ein rechtes Stück nach Sétubal. Dort nahmen wir die Fähre Richtung Troia um etwas Zeit zu sparen und fuhren von dort aus nach Porto Covo. Weil es stark regnete übernachteten wir dort auf dem Campingplatz Costa do Vizir.
Tag 3
Porto Covo - Praia de Odeceixe
Porto Covo ist ein kleines Fischerdorf aus weiss-blauen Häusern. Süss um kurz einmal durchzuschlendern aber nicht sonderlich spektakulär. Umso schöner ist es vom Dorf aus etwas der Küste entlang zu laufen.
An der Westküste von Portugal gibt es einige Schiffswracks. Eins davon liegt in Vila Nova de Milfontes. Und genau das wollten wir uns mal näher anschauen. Das Wrack war nicht sonderlich gross. Trotzdem war es interessant einmal ein verostetes Schiff, das einfach so alleine an einem einsamen Strand liegt zu betrachten.
Wir sind weiter gefahren nach Odeceixe, ein Bergdorf das etwas im Landesinnern liegt. Oben auf dem kleinen Berg steht eine alte Windmühle. Von dort hat man einen wunderbaren Ausblick ins Tal. Schön sind auch die kleinen Restaurants wo man zum Lunch eine kurze Pause machen kann.
Nur wenige Kilometer entfernt befindet sich der Praia de Odeceixe. Was den Strand so besonder macht - es mündet ein Fluss vom Tal ins Meer. Am Strand befinden sich zwei Restaurants, eine Bar und eine Surfschule mit Verleih.
Tag 4
Odeceixe - Praia dos Três Irmãos
Wir Frühstückten im a Rede in Monte Clérigo. Hier gibt es leckere frisch gepresste Säfte, Omelettes, Toast und Acai Bowls. Im Restaurant befindet sich eine kleiner Laden mit schönen Accessoires und Souvenirs.
Der nächste Stopp machten wir am Praia do Amado. Einer unserer Lieblingsstrände der ganzen Woche. Direkt am Strand befand sich ein kleines Restaurant und eine Surf-Schule. Was der Strand so speziell macht; mit seinen roten Fellsformationen und dem weissen Sand, hat man das Gefühl man ist in Austalien gelandet. Wir verweilten eine Zeit lang dort und schauten dem Kitesurfer zu wie er die hohen Wellen mit einer Leichtigkeit bewältigte.
Nächster Halt war Cabo de Sao Vicente - der südwestlichste Punkt von Europa. Eigentlich gibt es hier nichts spezielles ausser ein paar Souvenir- und Essstände, wo ihr unter anderem die letzte Bratwurst vor Amerika essen könnt und dafür sogar noch ein Diplom bekommt.
Wenn ihr von Cabo de Sao Vicente zurück nach Sagres fahrt, befindet sich auf der linken Seite ein grosses gelb-weisses Gebäude. Für alle Geschirr Liebhaber empfehlen wir dort unbedingt einen Halt zu machen. Im Gebäude befindet sich ein Geschirroutlet in dem ihr handgefertigtes Geschirr mit kleinen Fehlern zu extrem günstigen Preisen bekommt.
Unser nächstes und letztes Ziel für diesen Tag war der Praia dos Três Irmãos in der Algarve. Er liegt ungefähr 20km nach Lagos. Ganz typisch für die Algarve sind im Süden die verrückten Felsformationen.
Am Praia dos Três Irmãos könnt ihr vom Parkplatz aus in Richtung Osten von Bucht zu Bucht laufen und durch kleine Löcher in den Felsen marschieren. Je weiter ihr vom Parkplatz entfernt seid, desto ruhiger wird es.
Tag 5
Praia dos Três Irmãos - Monte Clerigo
Unser letztes Ziel bevor wir Etappenweise zurück nach Lissabon fuhren war der Praia Benagil.
Die Benagil Sea Cave gehört mit zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten an der Algarve. Das spezielle daran ist, das sie nur mit dem Boot oder Kanu erreichbar ist. Wir wollten eigentlich in die Höhle hinein, doch die Boote fahren nur heran und machen keinen Halt um auszusteigen und mit dem Kanu war es doch noch etwas zu kalt. Deshalb haben wir beschlossen die Höhle von oben herab zu betrachten.
Unser Restauranttipp in Benagil: Das O Pescador . Ein typisches Fischrestaurant.
Unser Ziel für die nächste Übernachtung war Monte Clerigo. Wir waren bereits in diesem kleinen wunderbaren Ort. Wir haben uns aber so in diesen Ort verliebt, dass wir beschlossen haben dort nochmals einen Halt zu machen um dort zu übernachten.
Bevor wir aber in Monte Clerigo ankamen machten wir noch einen Halt am Praia da Bordeira.
An diesem Strand findet ihr die wohl coolste Strandbar mit den besten Sandwiches in Portugal. Der Praia da Bordeira ist ein extrem grosser und langer Sandstrand, was recht untypisch für die Westküste ist.
Am späten Nachmittag kamen wir in Monte Clerigo an. Dort suchten wir uns einen schönen Platz direkt am Meer zum übernachten. Am Abend fuhren wir noch ins Dorf und assen im O Sargo köstlichen Lachs mit Spargelrisotto, Steak und Grillgemüse. Wie der Zufall es wollte, war an diesem Abend noch eine full moon Party mit Live-Musik. Die Stimmung war genial, das ganze Dorf war anwesend.
Tag 6 Monte Clerigo - Galé Fontainhas
Der vorletzte Tag bevor es zurück nach Lissabon ging, war eigentlich nicht sehr spektakulär. Wir Frühstückten nochmals im a Rede und sind anschliessend gemütlich mit dem Bulli der Westküste entlang zurück in Richtung Lissabon gefahren. In der Nähe der Fähre suchten wir eine letzte Übernachtungsmöglichkeit. Einen kurzen halt machten wir noch in Sines.
Sines liegt auf einem Felsen vor der Küste, die historische Altstadt und die dort befindliche Burg laden zur Erkundung ein.
Definitiv ein schönes Städtchen, wobei die Gegend drumherum eher nicht so hübsch ist, der Industriehafen oder die Raffinerien in der Gegend sind jetzt kein Highlight auf der Route. Aber Sines ist ein schöner Ort mit einer spannenden Geschichte!
Den Campingplatz den wir ausgesucht hatten, war einer der grössten aber auch der Schönsten auf denen wir waren. Wir beschlossen am Abend nochmals ans Meer zu gehen um den Sonnenuntergang zu betrachten, weil die Wetterverhältnisse an diesem Tag die besten waren wie noch nie in der ganzen Woche. Das absolute Highlight war und was wir vorher nicht wussten, die spektakuläre Steilküste, in der man 5 Millionen alte Versteinerungen sehen kann. Als dann die Sonne beim Untergehen direkt das Gestein schien, leuchteten diese kräftig rot-orange auf. Trotz des starken Windes starteten wir deshalb noch ein letztes Mal die Drohne.
Tag 7 Galé Fontainhas - Lissabon
Am letzten Tag vor unserem Abflug fuhren wir früh los, damit wir Latte rechtzeitig zurückgeben konnten. In der Bulli Werkstatt angekommen verabschiedeten wir uns schweren Herzens von Latte. Wouter fuhr uns nach Lissabon zurück, wo wir den Rest des Tages noch etwas durch die Stadt schlenderten. Übernachtet haben wir übrigens im Guesthouse Sao Bento, was wir defintiv weiterempfehlen können. Falls wir mal wieder nach Lissabon reisen, werden wir ganz sicher unsere Übernachtungen wieder dort buchen.
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